Ein Stück Thronsaal kehrt zurück

Pressemitteilung

Schwerin, den 5.6.2020 –

Mit Freude haben die Mitglieder des Vereins der Freunde des Schweriner Schlosses e.V. in der SVZ gelesen, das der Besuch des Schlossmuseums in Schwerin der „Renner“ bei den kostenlosen Besuchen der landeseigenen Schlösser in Mecklenburg-Vorpommern war. Für den 13. Juni hatte der Schlossverein sein diesjähriges Historisches Schlossfest geplant. Er wollte den Besuchern im Schloss wieder ein interessantes Programm bieten und stolz den Abschluss seines Spendenprojektes „Wiederherstellung des historischen Fensterschmuckes im Thronsaal“ präsentieren. Corona hat einen Strich durch diese Planungen gemacht. Aber die Arbeiten sind weitergegangen.

Zwischen 2016 und 2019 konnten schon die restaurierten Querbehänge, die sogenannten Schabracken, an ihre Plätze in den oberen vier Fensterbögen zurückkehren. Jetzt folgen die seitlichen Schals. Sie mussten komplett neu hergestellt werden. Passend zu den im Schloss wiedergefundenen Schabracken aus dunkelrotem Samt mit Ornamenten aus vergoldetem Papiermaché, sind auch die Vorhänge aus rotem Samt. Den unteren Rand schmücken nach historischem Vorbild goldfarbene Fransenborten.

Die Mitglieder des Schlossvereins freuen sich sehr, dass trotz Corona-Krise alle Materialien für die Neuanfertigung der Vorhänge pünktlich in Schwerin eingetroffen sind und die Firma Raumausstatter Samland mit den Näharbeiten zum geplanten Termin beginnen konnte. Die Verwaltung des Landtages hat zwischenzeitlich dafür gesorgt, dass die fehlenden Metallstangen für die Aufhängung der Seitenschals durch den Metallbauer Norbert Majcherek wieder angebracht wurden. So steht der Vervollständigung der textilen Fensterdekoration nichts mehr im Wege. Sie kann ab dem 16. Juni wieder im Thronsaal besichtigt werden. Erst jetzt scheint der repräsentativste Raum des Schlosses wieder komplett zu sein.

Der Schlossverein bedankt sich bei allen Spendern und Förderern für die Unterstützung seiner Aktivitäten für die Rückkehr der historischen Fensterbekleidung für den Thronsaal. An erster Stelle sagt er „Danke“ an die Landtagsverwaltung, die das Projekt seit 2012 begleitet, in dem sie alle Abstimmungen mit dem Eigentümer, den Staatlichen Schlössern, Gärten und Kunstsammlungen MV, der Denkmalpflege und den beteiligten Firmen koordiniert und bis zur Aufhängung alle notwendigen Arbeiten im Schloss mit den Mitarbeitern des Schlossmuseums organisiert hat. Ein großer Dank geht auch an das Finanzministerium, das die Wiederherstellung der zwei letzten Schabracken und die Seitenschals hälftig finanziert hat. „Ein Stück Thronsaal“ haben die Spender symbolisch erworben, die sich mit € 1000,00 an der Finanzierung eines Seitenschals beteiligt haben. Ihre Namen sind auf der Rückseite in das Futter eingestickt und können bei Interesse von den Besuchern in Erfahrung gebracht werden.

Ein erneuter Besuch im Schlossmuseum, insbesondere im Thronsaal, lohnt sich also. Bis auf weiteres ist er zu verringerten Eintrittspreisen möglich, wie die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen MV mitgeteilt haben.

Dr. Irmela Grempler